Sammlung Glyptothek
Die Glyptothek verfügt über historische Gipsabgüsse (das sind Eins-zu-eins-Kopien von Originalwerken) sowie über einige Originale (auch teilweise aus Gips, jedoch von Künstler_innen direkt geformt), die meist als Schenkungen ans Haus kamen. Vertreten sind viele große Künstler_innennamen von der Antike bis heute mit Abgüssen ihrer Werke. Ausgangspunkt der Sammlung waren Abformungen nach der klassischen Antike – darunter finden sich antike Ikonen wie die Verwundete Amazone nach Phidias, die sogenannte Kapitolinische Venus nach Praxiteles, der Ares Borghese oder die Medusa Rondanini. Aber auch Teilabgüsse der Giebelfiguren und Friese von Pergamon, Parthenon oder Aphaia sind erhalten. Besonders beeindruckend ist die große Zahl an Büsten von klassischen griechischen und römischen Herrschern, Gött_innen, Philosophen und Matronen.
Gipsabguss nach: Praxiteles: Sog. Kapitolinische Venus, 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr., © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek
Gipsabguss nach: Medusa Rondanini, 200–170 v. Chr., Gipsabguss der römischen Kopie, 2. Jh. n. Chr., © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek, Foto: imageindustry Hussman
Über antike Vorbilder hinaus wurden auch Abgüsse aus späteren Epochen in die Sammlung aufgenommen. Einige große, beeindruckende Werke aus dem Mittelalter sind beispielsweise der Abguss der Grabplatte Friedrichs III. aus dem Stephansdom oder jener des Reiterstandbildes des Heiligen Georgs vom Hradschin in Prag. Aus der Renaissance sind zahlreiche Werke großer Meister als Abguss erhalten. Imposant ist die seltene Zusammenschau wichtiger Werke Michelangelos, wie der Pietà, des Moses vom Grabmal Papst Julius II., des Pensiero – Lorenzo de‘ Medici aus der Grabkapelle der Medici oder des Schlafenden Sklaven, ebenfalls für das Grabmal von Papst Julius II. geplant. Um diese Werke im Original zu sehen, muss man zwischen Rom, Florenz und Paris pendeln.
Gipsabguss nach: Michelangelo Buonarroti: Der sterbende Sklave vom Grabmal Julius II., um 1513–1516, © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek, Foto: imageindustry Hussman
Aus späteren Zeiten sind einzelne barocke und klassizistische Werke erhalten – etwa die Verlassene Psyche von Pietro Tenerani, eine Hermenbüste des Dichters Friedrich Schiller, Herrscherbüsten von Kaiser Franz II. (I.), Erzherzog Karl von Österreich oder Metternich. Interessant sind auch Denkmalentwürfe aus der Ringstraßenzeit, die als Gipsbozzetti erhalten sind – etwa zu den von Carl Kundmann gestalteten Denkmälern zu Ehren von Grillparzer und Mozart.
Gipsabguss nach: Pietro Tenerani: Verlassene Psyche, 1817, © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek, Foto: imageindustry Hussman
Von den über 2.000 Abgüssen, die die Sammlung Anfang des 20. Jahrhunderts umfasste, hat nur ein Fünftel die beiden Weltkriege und die damit einhergehenden Aus- und Umlagerungen überdauert. Heute präsentiert sich die Sammlung in einer dichten Aufstellung als Schaudepot und bieten eine Schule des Sehens sowie einen Überblick über die europäische Kunstgeschichte.
Der konservatorische Zustand der Abgüsse ist weitgehend stabil, dennoch benötigen viele Abgüsse eine aufwändige Restaurierung, die aufgrund des erforderlichen hohen Aufwands nur nach und nach erfolgen kann.
Gipsabguss nach: Praxiteles: Sog. Kapitolinische Venus, 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr., © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek
Gipsabguss nach: Medusa Rondanini, 200–170 v. Chr., Gipsabguss der römischen Kopie, 2. Jh. n. Chr., © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek, Foto: imageindustry Hussman
Über antike Vorbilder hinaus wurden auch Abgüsse aus späteren Epochen in die Sammlung aufgenommen. Einige große, beeindruckende Werke aus dem Mittelalter sind beispielsweise der Abguss der Grabplatte Friedrichs III. aus dem Stephansdom oder jener des Reiterstandbildes des Heiligen Georgs vom Hradschin in Prag. Aus der Renaissance sind zahlreiche Werke großer Meister als Abguss erhalten. Imposant ist die seltene Zusammenschau wichtiger Werke Michelangelos, wie der Pietà, des Moses vom Grabmal Papst Julius II., des Pensiero – Lorenzo de‘ Medici aus der Grabkapelle der Medici oder des Schlafenden Sklaven, ebenfalls für das Grabmal von Papst Julius II. geplant. Um diese Werke im Original zu sehen, muss man zwischen Rom, Florenz und Paris pendeln.
Gipsabguss nach: Michelangelo Buonarroti: Der sterbende Sklave vom Grabmal Julius II., um 1513–1516, © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek, Foto: imageindustry Hussman
Aus späteren Zeiten sind einzelne barocke und klassizistische Werke erhalten – etwa die Verlassene Psyche von Pietro Tenerani, eine Hermenbüste des Dichters Friedrich Schiller, Herrscherbüsten von Kaiser Franz II. (I.), Erzherzog Karl von Österreich oder Metternich. Interessant sind auch Denkmalentwürfe aus der Ringstraßenzeit, die als Gipsbozzetti erhalten sind – etwa zu den von Carl Kundmann gestalteten Denkmälern zu Ehren von Grillparzer und Mozart.
Gipsabguss nach: Pietro Tenerani: Verlassene Psyche, 1817, © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Glyptothek, Foto: imageindustry Hussman
Von den über 2.000 Abgüssen, die die Sammlung Anfang des 20. Jahrhunderts umfasste, hat nur ein Fünftel die beiden Weltkriege und die damit einhergehenden Aus- und Umlagerungen überdauert. Heute präsentiert sich die Sammlung in einer dichten Aufstellung als Schaudepot und bieten eine Schule des Sehens sowie einen Überblick über die europäische Kunstgeschichte.
Der konservatorische Zustand der Abgüsse ist weitgehend stabil, dennoch benötigen viele Abgüsse eine aufwändige Restaurierung, die aufgrund des erforderlichen hohen Aufwands nur nach und nach erfolgen kann.